Mittleres Thrombozytenvolumen (MPV) (B)

Probengefäß EDTA-Monovette
Verfahren Berechnet
Klinische Hinweise Das mittlere Thrombozytenvolumen (MPV) gibt Auskunft darüber, ob eine Thrombozytopenie eher durch gesteigerten Verbrauch oder verminderte Bildung bedingt ist. Vereinfacht ausgedrückt werden Thrombozyten kleiner, wenn sie altern. Eine Thrombozytopenie mit niedrigem MPV spricht somit für eine Bildungsstörung, bei hohem MPV liegt eher ein gesteigerter Verbrauch vor. Die Anzahl großzelliger Thrombozyten und der Plättchenkrit, der proportional zur Größe der Thrombozyten ist, können hier analoge Informationen liefern. Ein erhöhtes MPV (bzw. ein erhöhter Anteil großzelliger Thrombozyten und ein erhöhter Plättchenkrit) findet sich unter anderem bei folgenden Erkrankungen:
Erworben:
Immunthrombozytopenie (ITP)
Schwangerschaftshypertonie
Myelodysplastisches Syndrom (MDS)
Myeloproliferative Erkrankung
Herzinfarkt
Hyperthyreose
chronische Hypoxie
Infektionen
Diabetes mellitus

Hereditär:
Hereditäre Makrothrombozytose
Bernard-Soulier-Syndrom
Fechtner-Syndrom
Sebastian-Syndrom
Epstein-Syndrom
Maγ-Hegglin-Anomalie

Ein erniedrigtes MPV (bzw. ein verminderter Anteil großzelliger Thrombozyten und ein erniedrigter Plättchenkrit) findet sich unter anderem bei folgenden Erkrankungen:
Erworben:
Aplasie des Knochenmarks
Z.n. Chemotherapie
Hypersplenismus
Reaktive Thrombozytose
Myeloproliferative Neoplasien
Hypothyreose
Chronische Niereninsuffizienz (TPO-Mangel)
HIV-Infektion

Hereditär:
Wiskott-Aldrich-Syndrom
Einheit fL
Referenzbereich
GeschlechtReferenzbereich
männlich9.3-12.1
weiblich9.1-11.9
Literatur Referenzwerte aus Pekelharing, JM. et al. 2010, Haematology reference intervals for established and novel parameters in healthy adults. Diagnostic Perspectives, 1, 1-11.
Qualitätsmanagement-Status akkreditiert
letzte Änderung 29.05.2025 04:27